Weibertreusage
Die Kölner Königschronik aus dem Jahre 1170 berichtet:
„Der König belagerte im Jahre 1140 eine Burg des Herzogs Welf von Bayern, Winesberg genannt, und brachte sie zur Kapitulation, wobei er den Edelfrauen und den übrigen Weibern, die sich daselbst vorfanden, mit königlichem Edelsinn die Erlaubnis gab, dass jede mitnehmen dürfe, was sie auf ihren Schultern tragen könne. Diese aber, wie auf die Treue gegen ihre Gatten so auch auf die Rettung der übrigen bedacht, ließen ihre Habe beiseite und stiegen herab, die Männer auf den Schultern tragend. Als nun Herzog Friedrich von Schwaben, der Bruder des Kaisers, solchem Vorgehen widersprach, entgegnete ihm der König, der die List der Weiber nicht übelnahm, es zieme sich nicht, ein Königswort zu ändern.“
Lit: Ulrich Maier, Sagen aus dem Kreis Heilbronn, Texte und Materialien zum landesgeschichtlichen Unterricht, Heft 6, Heilbronn 1989