Burgruine Weibertreu
Die Geschichte der ehemaligen Reichsburg Weinsberg geht in das 10.-11. Jh. zurück. 1020 ist sie im Besitz der Grafen von Calw, von denen sie die Welfen erbten. Der Stauferkönig Konrad III. beanspruchte die Burg als Reichsbesitz und belagerte sie bei seinem Kriegszug gegen Welf VI., den er 1140 bei Weinsberg vernichtend schlug und damit den staufischen Anspruch auf die Königskrone gegen die Welfen endgültig durchsetzte. Mit diesem Sieg ist die geschichtlich verbürgte Überlieferung der Geschichte von den Treuen Weibern verbunden.
Die Burg wurde 1504 bei der Eroberung durch den württembergischen Herzog Ulrich beschädigt, sollte aber wieder aufgebaut werden. Nach der Zerstörung im Bauernkrieg verfiel sie aber immer mehr. Anfang des 17. Jahrhundert bestanden Pläne, die Burg als württembergische Landesfestung auszubauen. Aus dieser Zeit stammt vermutlich der Dicke Turm, auch Äolsharfenturm genannt, nach den Windharfen, die Justinus Kerner in seinen Nischen anbringen ließ.
(Lit.: Kurt Seeber, Führer durch die Burg Weibertreu, Justinus-Kerner-Verein, Weinsberg 1964)